Zu den Quellen.
Ein interreligiöses Sprechen, Hören, Singen, Sehen, Berühren und Schmecken.
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Wöchentliche Veranstaltungsreihe von April - November 2016
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und andere Orte
Seit jeher hat die Begegnung mit Gott und den Göttern alle Sinne in Anspruch genommen – darunter auch den Geschmackssinn:
„Ich bin der Geschmack im Wasser“, sagt Krishna zu Arjuna.
Und „süß wie Honig“ (Ezechiel 3,3) ist dem Propheten Ezechiel das geschriebene Gotteswort, das er zu Beginn seiner Amtszeit auf Geheiß seines Gottes zu sich nimmt.
Auch die Hadithen des Islam kennen die „Süße des Glaubens“, wenn sich Gläubige mit ganzem Herzen und von ganzer Seele auf ihren Gott verlassen können.
Nicht umsonst haben sich die verschiedenen Traditionen des Essens tief in die Frömmigkeit der verschiedenen Religionen eingeschrieben: Etwa wenn Christen Jesus Christus im Abendmahl in Brot und Wein begegnen. Oder wenn sich Juden ihrer jahrtausendealten Gottesgeschichte im Sedermahl u.a. mit Bitterkraut und ungesäuertem Brot erinnern. Auch der Verzicht auf Nahrung, das Fasten, gehört – etwa im Ramadan oder der Passionszeit – zu den tief verwurzelten religiösen Praktiken, die nicht nur der persönlichen Frömmigkeit, sondern auch der Gemeinschaft und der Gesundheit zugute kommen.
Die Frage liegt also nahe: Was lässt sich über die Religionen erfahren, wenn man ihnen über ihre kulinarisch-leiblichen Dimensionen begegnet? Welchen Stellenwert und welche Funktion hat das Schmecken in den verschiedenen Religionen? Und wie verhalten sich die verschiedenen kulinarischen Traditionen der Religionen zueinander?