Vernissage zur „Deaf Week“, der Gehörlosenwoche, in der St. Lukas Kirche
Im Rahmen der „Deaf Week“, der Gehörlosenwoche, in Berlin wird am Freitag, dem 20. September 2013 ums 18.00 Uhr die Ausstellung und Installation „Stille Bilder – Stummes Gespräch“ in der Kreuzberger St. Lukas Kirche, Bernburger Strasse 3-5, 10963 Berlin eröffnet. Gezeigt werden Bilder des jüdischen Künstlers David Ludwig Bloch (gehörlos), in Kombination mit Texten des Autors Zwi Kanar und einer Installation mit dem Titel „Stummes Gespräch“ von Anke Mühlig. Die Ausstellung wird bis zum 26. September gezeigt.
An der Vernissage wirken die Sängerin und Kantorin der jüdischen Gemeinde, Jalda Rebling, und der Schauspieler Burkhart Seidemann mit. Sie inszenieren mit einer szenischen Lesung Texte aus dem Buch Zwi Kanars auf Jiddisch und Deutsch und werden singend durch die Installation leiten. Hans Jürgen Stepf, Gehörlosenpfarrer im Ruhestand, führt in das Leben und Wirken des Künstlers David Ludwig Bloch ein. Laura M. Schwengber übersetzt alle Texte in die Gebärdensprache. Außerdem wird eine Dolmetscherin anwesend sein, die sich speziell mit dem Dolmetschen von Musik auskennt.
David Ludwig Bloch, geboren 1910, ertaubte in Folge einer Hirnhautentzündung. 1934 durfte er als einziger Gehörloser das Studium an der Staatlichen Akademie für angewandte Kunst in München aufnehmen. 1938 wurde er verhaftet und in das KZ Dachau eingeliefert. Mit Hilfe amerikanischer Verwandter gelang ihm im April 1940 die Ausreise nach Shanghai. Erst nach seiner Pensionierung besuchte er das KZ Dachau. Danach entstanden 1976 seine Bilder der Erinnerung. Die Holzschnitte und die Acrylbilder sind ein Mahnmal gegen menschliche Barbarei. Bloch starb 2002 in New York.
In seiner Biographie nimmt Zwi Kanar seine Leser mit auf eine fiktive Reise heim in sein Schtetl. Dort begegnet er auf dem Marktplatz all den Zurückgelassenen, die im Holocaust umgekommen sind.
Mit ihrer Installation „Stummes Gespräch“ führt Anke Mühlig die Besucher in den Text hinein, wie in ein begehbares Buch. Der Leser fühlt sich quasi umstellt von gesichtslosen, stummen Fragen.
Die „Deaf Week“ findet anlässlich des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt“ statt. Sie wird vom Gehörlosenverband Berlin veranstaltet. Vom 20. September bis 28. September 2013 gibt es Kultur, Sport und Feste rund um Gehörlosigkeit und Gebärdensprache, um die „hörende“ Welt einzuladen.
Die Ausstellung kann vom 21. September bis 26. September 2013 täglich in der Zeit von 10.00-18.00 Uhr besucht werden. Sonntags ab 12.00 Uhr nach dem Gottesdienst.
Weitere Informationen zur Installation: Pfarrer Dr. Roland Krusche, Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Bernburger Straße 3-5, 10963 Berlin, Telefon: 030/ 265 26 32, Fax: 030/ 265 26 33, E-Mail: r.krusche@hoer.ekbo.de
Weitere Informationen im Internet zur Deaf Week: www.deafweek.de
- Dateien:
- 130918_PM_Deaf_Week.pdf14,31 Ki