10. Mai 2013, 16 bis 17.30 Uhr Bebelplatz 10117 Berlin
Am 10. Mai 1933 warfen Studenten, Professoren und führende Vertreter der Nationalsozialisten zehntausende Werke verfemter Autoren ins Feuer, unter anderem auf dem Berliner Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz. Damit begann die systematische Zerstörung von Schriften antinationalistischer, jüdischer und kommunistischer Schriftsteller und Wissenschaftler - mit den bekannten verheerenden Folgen.
Im Bewusstsein der Schuld, die damals auch Vertreter der Evangelischen Kirche durch Schweigen und Mittäterschaft auf sich luden, haben die Kulturstiftung der Evamngelischen Kirche St. Matthäus, der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte gemeinsam mit der Berliner-Dom-Gemeinde, der Kirchengemeinde in der Friedrichstadt und weiteren Partnern eine Gedenkveranstaltung am 10. Mai 2013 auf dem Bebelplatz organisiert. Die Gedenkveranstaltung wird getragen von der Evamgelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesiche Oberlausitz.
Mit dabei sein werden Bischof Dr. Markus Dröge, der israelische Künstler Micha Ullman, der das Denkmal auf dem Bebelplatz geschaffen hat, Rabbiner Daniel Alter und der katholische Domprobst Ronald Rother sowie Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin und Schauspieler des Deutschen Theaters.
„Als Evangelische Kirche stehen wir zu der Schuld, die wir durch unser Schweigen und unsere damalige Mittäterschaft auf uns geladen haben“, so Mit-Initiator Superintendent Dr. Bertold Höcker, „Auch 80 Jahre nach der Bücherverbrennung existieren noch rechtsextremistische Ideologien.“ Man wolle mit Veranstaltungen wie dieser einen Teil dazu beitragen, aus der Vergangenheit zu lernen und zu verhindern, dass sich wiederhole, was nie hätte geschehen dürfen, so Höcker.
Im Rahmen der Veranstaltung werden Schauspieler des Deutschen Theaters aus Werken von verfemten Schriftstellern lesen, deren Schriften 1933 verbrannt worden sind. Ein jüdischer Kantor und der Kantor des Berliner Domes werden Psalmen singen, Bischof Markus Dröge wird die Gedenkstunde leiten; Micha Ullman wird ein Grußwort sprechen.der jüdische Rabbiner Daniel Alter, die Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann und der katholische Dompropst Rother sprechen Gebete. Jan-Hendrik Olbertzt, Präsident der Humboldt-Universität, versucht eine historische Verortung des Ereignisses.
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- Ansprache_Bischof_Dr._Markus_Droege.pdf694 Ki
- Rede_Micha_Ullman.pdf109 Ki